Thomas Wüppesahl: Zwischeninformation nach 7 Monaten

13. Dezember 2009 Thomas Wüppesahl Allgemein

Liebe Interessierte, wertes Publikum,

nach viel zu vielen Nachfragen was ich eigentlich derzeit so mache, komme ich also gar nicht umhin, das eine und andere nachzutragen, weil meine letzte diesbezügliche Information nach dem Besuch der Hamburger Staatsoper („Death in Venice“) vom 30. April 2009 stammt:

Im Sommer dieses Jahres konnte ich an drei etwas längeren Städtereisen teilnehmen:

  • Jetzt im Oktober hielt ich mich neun Tage in Madrid auf.
  • Im August besuchte ich für sechs Tage Florenz.
  • Im Juli war ich sechs Tage in Dresden.

Alle diese Ausflüge waren rundum gelungen, wenn ich von einer Hüftproblematik absehe, die ich aus Dresden mitbrachte. Inzwischen ist diese körperliche Störung längst wieder verheilt. Ich bin vollständig genesen und kann mich körperlich – beim Sport, der Gartenarbeit und anderen Aktivitäten – belasten, wie wenn diese Störung nie da gewesen wäre.

Ich tankte viel Kultur. Es waren aktive Städteurlaube bei jeweils herrlichsten Wetterlagen: So besuchte ich in Madrid unter anderem die drei große Museen:

Das Nationalmuseum Reina Sofia, den Prado und das Museum Thyssen-Bornemicza. Wir hatten zuletzt in New York eine solch verdichtete Ansammlung qualitativ hochwertiger Exponate auf kleinem Raum gesehen.

Wenn ich eine Busrundfahrt machte, glaubte ich über lange Strecken einen Film an mir vorüberziehen zu sehen, weil die über Jahrhunderte gewachsene Architektur dieser Metropole so besonders und verschieden von unseren Städten ist.

Ein Ausflug nach Toledo, dem ehemaligen politischen Zentrum Spaniens und nach wie vor religiösem Zentrum Spaniens mit seinen Attraktionen in der Altstadt, sowie der Besuch eines typischeren spanischen Dorfes auf dem Sprung zur touristischen Attraktion rundeten meinen Eindruck ab.

Natürlich genoss ich kulinarische Spezialitäten und konnte morgens einen herrlichen Lauf an der Oper vorbei – in deren unmittelbarer Nähe wir uns einquartiert hatten – durch den Orientalischen Garten, am Königspalast vorbei, über den Plaza de Espana, auf den Hügel laufen, auf dem der ägyptische Staat den Spaniern einen Tempel (Templo de Debod) für deren Hilfe beim Freilegen verschiedener anderer historischer Stätten überlassen hatte, machen. Dort – auf diesem Hügel – ging während meiner Laufrunden und der Gymnastik – die Sonne auf. Märchenhafte Stimmungen und Bilder durfte ich aufnehmen. Das Ganze mit einem herrlichen Blick auf den Königspalast und die Stadt Madrid.

In Florenz war es nicht bloß tagsüber mit immer über 34 Grad Celsius heiß, sondern es stellte den kulturell und politisch großartigsten Eindruck dieser drei Städtefahrten dar: Ich hätte gerne bereits 20 Jahre früher Florenz kennen gelernt, weil die Auswirkungen des dortigen Lebens aus den Jahrhunderten zuvor für uns Germanen bis heute soziokulturell (wie Machiavelli Arbeit, Leonardo Da Vinci und andere) mit den Händen zu greifen sind. Das Wechselspiel zwischen republikanischen Anfängen und feudaler Diktatur (den Medicis) an Originalstätten und mit ihren geschichtlichen Quellen war bereichernd und tat sehr gut. Auch diese Stadt erlief ich mir kreuz und quer. Gerade die Altstadt, die über Jahrhunderte genutzt und nicht durch Kriegszerstörungen gezeichnet ist. Mit viergeschossigen Bauten, die unsere Altstädte nur ausnahmsweise kennen. Selbst Erfurt mit seiner größten bundesrepublikanischen Altstadt ist in seinen räumlichen Ausmaßen im Vergleich zu Florenz „klein“.

Selbstverständlich konnte ich mir den aus Marmor gebauten alles überragenden Dom in Florenz, die Kathedrale Sante Maria del Fiore, besichtigen und ansehen, eine aktuell gebotene Ausstellung zu Galileo Galilei in der Galleria dell´Accademia genießen, „den“ David sowohl in seinen nachgemachten Ausführungen im Freien als auch dem Original in der Ausstellung ansehen, ein barockes Kammerkonzert im Palast Pitti genießen, das alte Rathaus ansehen, „natürlich“ als Palast gebaut, den wunderschönen Blick über ganz Florenz vom Piacca de Michelangiolo mit der direkt darüber gelegenen Basilika San Miniato al Monte bei Tageslicht und Dunkelheit genießen, „selbstverständlich“ die Galeria Degli Uffizi und vieles andere mehr. Wir wohnten in einem wegen der Sommerzeit günstigen Preis in einem gehobenen Geschäftshotel der Altstadt; mit für Italien unüblich ausgezeichnetem Frühstück. – Das im Monat zuvor besuchte Elb-Florenz, also Dresden, ist mit einer solchen Namensgebung – dem Zusatz „Florenz“ – euphemistisch überhöht.

Und in Dresden – wir wohnten quasi auf dem Weg nach Meißen – hielt ich mich nicht bloß in dem barocken Teil der Altstadt auf, sah dort im Dresdner Zwingerhof bei herrlichster Abendstimmung eine draußen gebotene Ballettaufführung („Tänzerische Serenade“), konnte das historische Grüne Gewölbe ansehen u.v.a.m.

Bei diesem Dresden-Aufenthalt ging es uns auch darum, das Elbsandsteingebirge endlich ein wenig kennen zu lernen. So machten wir Ausflüge nach Pirna, zur Festung Königstein, paddelten ein Stück die Elbe durch das Elbsandsteingebirge hinab sowie einem Tagesaufenthalt in „Die Bastei“ und rundeten unsere Eindrücke mit einem Verwandtschaftsbesuch in Görlitz ab.

Natürlich fand auch weiterhin „vor Ort“ viel kulturell Wertvolles statt: Gerade am 28. November 2009 sah ich im (Hamburger) Deutschen Schauspielhaus „Dantons Tod“, vorgestern besuchten wir die (Mit)Aufführung einer Freundin in der Hamburger Musikhalle (Laeiszhalle), Chor- und Orchesterkonzert, am 10.11. sah und hörte ich in der Staatsoper Hamburg „Cavalleria rusticana / I Pagliacci“ und einiges mehr.

Selbstverständlich durfte das Politische nicht zu kurz kommen: Hierzu verweise ich auf meine von grünen ProvinzpolitikerInnen in Hamburg unterbundene Kandidatur zum Amt des Bürgermeisters in meiner Heimatstadt Geesthacht (s.a. http://wueppesahl.de/buergermeisterwahlen_geesthacht/index.htm)

Heute, Sonntag, 13. Dezember 2009, findet die „Wahl“ statt. Zwei Kandidaten treten an. Beide sind für den Betrieb des AKW Krümmel, jedenfalls unternehmen beide Null bis Minus dafür, die Wiederinbetriebnahme zu verhindern. Der zweite Kandidat stellt eine typische Knallkandidatur statt. Vollkommen aussichtslos. Keine politische Erfahrung. Kein Wissen um Verwaltung von innen. Und nach den beiden Vorstellungs-Veranstaltungen dieser Woche hat er sich mindestens lächerlich gemacht: Abstieg von einer Knall- zu einer Witz-Kandidatur.

Es findet heute eine von allen fünf Parteien in der Geesthachter Stadtvertretung entkernte Pseudo-Wahl statt. Schade, denn das ist alles nur peinlich für die vorgeblichen Anti-AKW-Parteien von SPD, Die Grünen und Die Linke, die mit ihrem Vorgehen dafür sorgten, dass weitere ernst zu nehmende Kandidaten ihre Bewerbungsunterlagen sogar wieder zurück sandten. Alle fünf Parteien unterstützen den 1. Stadtrat, Herrn Dr. Volker Manow, einen Atom-Kandidaten. Damit ist der Wahlakt seiner demokratischen Substanz entkernt. Die „Wahl“ findet gewissermaßen nur noch pro forma, formalrechtlich, wie bei einer Einzelkandidatur statt.

Dieser Einzelkandidat Dr. Manow wiederum hat seine Plakate seit 14 Tagen mit der Aufschrift: „Bitte kommen Sie am 13. Dezember zur Wahl“ überkleben lassen. – Eine Satire könnte kaum gelungener geschrieben werden.

Des weiteren hielt ich mich während der vergangenen sieben Monate mehrmals während der Sitzungswochen des Deutschen Bundestags in Berlin auf, also im und um den Reichstag, Ministerien etc. Es fanden diverse Begegnungen zu unterschiedlichsten Themen und Sachproblemen statt.

Die Arbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer PolizistInnen konnte vorangetrieben werden. Das ist und bleibt relativ zeitaufwendig. Und erfreulicherweise läuft es gut.

Ich konnte der Einladung des Bundestagspräsidenten, Herrn Dr. Norbert Lammert, zum Festakt aus Anlass des 60.-jährigen Jubiläums der ersten Sitzung des Deutschen Bundestags am 7. September 1949 nach Bonn mit einem bunten wie informativen Rahmenprogramm folgen. Beispielsweise war ich auch bei der Sitzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Recht und Demokratie der Bündnis-Grünen am 14. November 2009 in Berlin; als Bundessprecher der Kritischen.

Oder am vergangenen Wochenende in Tutzing bei der Akademie für Politische Bildung „von“ Professor Oberreuter am Starnberger See: Analyse der Bundestagswahlen 2009 unter medialen, demoskopischen und machtpolitischen (Wahlkampfzentralen der Parteien) Gesichtspunkten (s.a. http://web.apb-tutzing.de/apb/cms/uploads/Tagungsprogramme/2009/49-2-09-programm.pdf oder: http://web.apb-tutzing.de/apb/cms/index.php?id=768#c10429519 ).

Darüber hinaus vermochte ich mehrere von der Agentur für Arbeit (AfA) Geesthacht finanzierte Ausbildungsgänge in Lübeck bzw. Norderstedt – jeweils in den Dependancen der IHK Schleswig-Holsteins – erfolgreich abschließen:

Eine zum Mediator, eine andere zum Systemischen Coach und jene zum Wirtschaftsmediator (s.a. www.Thomas-Wueppesahl.de).

Derzeit akquiriere und arbeite ich auch mit diesen Qualifikationen. Es waren sehr gelungene Ausbildungsgänge und mit viel Gewinn auch für mich ganz persönlich im privaten Dasein.

Nach wie vor bin ich bei der AfA arbeitssuchend gemeldet. Und habe bis heute nicht eine einzige Stelle angeboten bekommen! Seit über zwei Kalenderjahren! – Warum wohl nicht?

Die weitere Arbeit an den Büchern, die ich schreibe, lässt gleichfalls keine Langeweile aufkommen.

Selbstredend fanden viele viele andere Sozialkontakte auf unterschiedlichsten Ebenen statt. Man betrachte nur http://www.kritische-polizisten.de/presserat.htm zu Kamiar M., auch wenn dieses Beispiel zur Arbeit bei uns Kritischen PolizistInnen zu rechnen ist.

Das ist sehr zeitintensiv. – Oder alljährliches „Grünkohlessen“ in der Familie, am letzten Sonntag der 60. Geburtstag eines Großcousins in Hannover und andere Festivitäten…

Nicht zu vergessen: Ich hatte selbstredend meine Pflichten als Hausmann für Garten wie Haus zu erfüllen. Und unsere Beziehung im Stande der Ehe bedarf auch Zeit, Energie, Pflege, und stellt manches Mal wahrlich Beziehungs“arbeit“ dar.

Ich hoffe, die daran Interessierten mit diesem groben Überblick der vergangenen sieben Monate einen solchen tatsächlich vermittelt zu haben. Mir fällt es immer noch schwer, gewissermassen „jede“ Aktivität zu bloggen.

Herzliche Grüße vom Krümmel

Thomas Wüppesahl


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